BO209 Monsun

Bei der Bölkow BO 209 Monsun handelt es sich um einen freitragenden Ganzmetall-Tiefdecker. Ein Leichflugzeug, mit der Besonderheit dass dessen Tragflächen angeklappt werden können. Dies ermöglicht den Transport auf der Straße, ähnlich einem Autoanhänger. Das Flugzeug konnte also auf eigenen Rädern (ohne die Verwendung eines zusätzlichen Anhängers) angekuppelt an ein Zugfahrzeug von A nach B gebracht werden.

Es ist das Nachfolgemodell der Bölkow BO 208 Junior. Hermann Mylius stellt hierfür seine Entwürfe zusammen mit den Entwicklungskostenabschätzungen von ca. 1,2 Millionen Mark dem MBB Vorstand vor. Dieser lehnte erst ab. Die „Monsun“ entstand ab 1966, als am 06. September 1966 Hermann Mylius, Walter Heynen und Johann Kraus die „Entwicklungsgruppe Leichtflugzeuge“ in Brunnthal gründeten. Dort wurd das Projekt unter dem Namen MHK 101 geführt. Es wurde von Ludwig Bölkow unterstützt und weitere Ingenieure der Firma Bölkow aus Ottobrunnd schlossen sich dieser Gruppe an. Nach knapp zweijähriger Entwicklung startete am 22. Dezember 1967 der Prototyp die MHK 101 V0 mit einem nur 115PS Lycoming =-235-C2A in Laupheim zu dessen Erstflug.

Bölkow zeigte 1968 in Hannover auf der Luftfartausstellung die Monsun und stellte sie als Nachfolger der BO208 vor. Nach weiteren Verbesserungen (stärkere Motorisierung, Verstellpropeller, u.w.) und einer eingehenden Marktanalyse ging das Flugzeug unter dem offiziellen Namen BO209 Monsun 1969 im Werk Laupheim schliesslich in Serie, nachdem sie im Mai 1969 in Egelsbach zuerst vorgeführt wurde. Die Musterzulasssung wurde am 11. Mai 1970 erteilt.

In ihrer Klasse verfügte die Monsun über einzigartige Ausstattungsmerkmale, z.B. Platzsparendes Abstellen und Transportieren durch die beiklappbaren Tragflächen, einziehbares Bugrad, geringer Verbrauch und Anschaffungskosten, hoher Reisekomfort und eine geringe Lärmentwicklung.

Es gab von ih vier verschiedene Varianten. Die 209S war ein vereinfachtes Schulungsmodell mit starrem Bugrad, ohne Klappen und mit einem 115PS Motor. Das Topmodell hingegen war voll kunstflugtauglich und mit elektrischen Landeklappen, einziehbarem Bugrad und einem Lycoming Motor O-320-D1A (oder als Einspritzer mit dem IO-320-D1B) mit 160PS und Verstellpropeller ausgestattet.
Je nach Ausführung und Ausstattung betrug der Verkaufspreis ab Werk 38.659,- bis 59.950,-DM.

Mit dieser breiten Palette an Ausstattungsmerkmalen war das ein während der Luftfahrtschau Hannover 1970 ein überzeugendes Flugzeug. 57 Vorbestellungen gingen während der Messe direkt gezeichnet ein. Der kommerzielle Erfolg des Projektes schien gesichert. Als 1968 die Fusion der Bölkow GmbH in den MBB Konzern jedoch zu weitreichenden wirtschaftlichen Grundentscheidungen führe, änderte sich das Bild. Die Nachfolgegesellschaft „MBB“ entschied sich gegen den Zivilflugzeugbau. Obwohl zwischen 1969 und 1971 gesamt 102 Stck hergestellt wurden und noch weitere 275 Bestellungen vorlagen, beschloss MBB im Februar 1972, die Produktion einzustellen. Reinhold Ficht versuchte die Fertigung fortzuführen, aber eine Realisierung dessen war nicht möglich.

Noch heute gild die Monsun als einer der besten Zweisitzer und erzielt auf dem Gebrauchtflugzeugmarkt Liebhaberpreise. Geschätzt sind weltweit insgesamt (alle Modell-Varianten) noch ca. 40-50 Monsun flugfähig.

Die BO209 diente dann als Vorlage für die Mylius MY 102 Tornado (ein einsitziges Kunstflugzeug mit Monsun Tragflächen und einem stärkeren Motor). Diese hatte am 07. Juli 1973 ihren Erstflug. Es wurden davon zwei Exemplare insgesamt gebaut.

Ein Teil der Bölkow Monsun verunglückte. Dies war meist auf das Überziehen während der Start- und/oder Landephase zurückzuführen. Aufgrund des Hochleistungsprfiles, welches in Kombination mit einem hinten liegenden Schwerpunkt (Gepäckzuladung bis 50kg hinter den Sitzen) zu einem abrupten Strömungsabriss führen kann. Ein Teil der Monsun erhielt daraufhin ein Überziehwarngerät, welches bei einem zu starken AOA (Anstellwinkel / drohender Strömungsabriss) warnte.

Mitte der 1980er Jahre gab es Ermüdungsrisse am Flügelholm bei einer Maschine welche überwiegend bei Kunstflugmanövern eingesetzt wurde. Daraufhin wurden alle BO209 überprüft und eine fortwährende Prüfung nach Betriebsstunden per LTA eingeführt.

 

Hersteller Bölkow GmbH, Deutschland
Besatzung 1 Pilot + 1 Passagier
Spannweite 8,4 m
Länge 6,40 m
Höhe 2,05 m
Höchstgeschwindigkeit 275 km/h
Reisegeschwindigkeit 259 km/h
Reichweite ca. 1.200 km
Leergewicht 515 kg (je nach Ausrüstung)
Zuladung 305 kg
Maximale Startmasse 820 kg
Motorisierung Continental O-320 / IO-320
Motorbauart 4 Zylinder Boxer
Propeller Fixed Prop & Verstell-Prop
Leistung 150 PS & 160 PS Varianten
Steigrate 5,2 m/s
Dienstgipfelhöhe 4.300 km
Stückzahl gebaut (gesamt) 101 Stck. (zusätzlich / 1 Monsun durch Pneumatek und in Folge 2 Stck „Mylius“)

Link zu englischem WikiPedia Eintrag: WikiPedia Eintrag zur BO209


Seriennummern & Kennzeichen (ohne Gewähr)

c/n Registration Country Service
V0 D-EMHK Germany Civil
V1 D-EEBC Germany Civil
101 D-EBOA Germany Civil
G-BLRD United Kingdom Civil
G-EMHK United Kingdom Civil
102 D-EBOE Germany Civil
D-EBOI Germany Civil
103 D-EXEX Germany Civil
HB-UEA Switzerland Civil
104 D-EBOI Germany Civil
105 D-EBOJ Germany Civil
105A D-EACB Germany Civil
HB-UEN Switzerland Civil
106 D-EBOL Germany Civil
107 D-EBOO Germany Civil
108 D-EBOP Germany Civil
109 D-EBOQ Germany Civil
110 D-EBOS Germany Civil
111 D-EBOU Germany Civil
112 D-EBOW Germany Civil
113 F-BSQD France Civil
114 D-EBPC Germany Civil
G-AYNE United Kingdom Civil
115 D-EBPD Germany Civil
118 D-EBPH Germany Civil
119 D-EBPJ Germany Civil
121 N209AA United States Civil
122 N209WA United States Civil
123 D-EFJA Germany Civil
G-AYPE United Kingdom Civil
124 D-EUEB Germany Civil
HB-UEB Switzerland Civil
125 D-EFJC Germany Civil
126 D-EFJD Germany Civil
G-EFJD United Kingdom Civil
128 D-ECND Germany Civil
129 D-EFJG Germany Civil
130 D-EFJH Germany Civil
131 D-EFJI Germany Civil
132 D-EFJJ Germany Civil
133 D-EFJK Germany Civil
134 D-EFJL Germany Civil pre
135 D-EFJM Germany Civil
136 D-EFJN Germany Civil
137 G-AZBB United Kingdom Civil
138 D-EFJP Germany Civil
139 N209DB United States Civil
140 N209AD United States Civil
141 N209AE United States Civil
142 N209SF United States Civil
143 G-AZDD United Kingdom Civil
144 D-EBJD Germany Civil
145 D-EBJE Germany Civil
146 N209ES United States Civil
147 N209F United States Civil
148 N209JV United States Civil
149 N209AK United States Civil
150 D-EBJJ Germany Civil
151 D-EIFL Germany Civil
HB-UEC Switzerland Civil
152 D-EEIP Germany Civil
HB-UEP Switzerland Civil
153 D-EBJM Germany Civil
154 D-EBJN Germany Civil
155 D-EBJO Germany Civil
156 D-EBJP Germany Civil
157 D-EBJQ Germany Civil
158 D-ENOH Germany Civil
159 G-AZTB United Kingdom Civil
160 D-EBHG Germany Civil
161 D-EAAA Germany Civil
162 D-EAAB Germany Civil
163 D-EAAC Germany Civil
164 D-EAAD Germany Civil
166 N209JR United States Civil
167 D-EAAG Germany Civil
168 ZK-MON New Zealand Civil
169 D-EAAI Germany Civil
170 D-EGHW Germany Civil
HB-UER Switzerland Civil
171 D-EAAK Germany Civil
G-CMER United Kingdom Civil
172 D-EFTC Germany Civil
173 D-EAAM Germany Civil
174 D-EAAN Germany Civil
175 D-EGGS Germany Civil
HB-UEO Switzerland Civil
176 D-EAAP Germany Civil
177 G-AZVA United Kingdom Civil
178 G-AZVB United Kingdom Civil
179 D-EAAT Germany Civil
180 D-EAAU Germany Civil
181 D-EAAW Germany Civil
182 D-EAAX Germany Civil
183 G-AZOA United Kingdom Civil
184 G-AZOB United Kingdom Civil
185 G-AZOC United Kingdom Civil
186 D-EAIB Germany Civil
187 HB-UEK Switzerland Civil
188 G-AZVC United Kingdom Civil
189 D-EAIE Germany Civil
190 G-AZTA United Kingdom Civil
191 D-EAIG Germany Civil
192 G-AZRA United Kingdom Civil
193 HB-UEE Switzerland Civil
194 HB-UEH Switzerland Civil
195 HB-UEG Switzerland Civil
196 D-EPUD Germany Civil
HB-UED Switzerland Civil
197 D-ETSA Germany Civil
HB-UEI Switzerland Civil
198 D-EAIN Germany Civil
199 D-EAIR Germany Civil
200 D-EAIS Germany Civil
201 D-EOEC Germany Civil
301 D-EEFF Germany Civil